A MOUNTAIN PHENOMENON
Sissa Micheli
Death 24 Times a Second
2016
Videostill c-prints
24 x 30 cm
Unikate
Sissa Micheli macht die Zusammenführung von Dokumentation und Fiktivem zur Grundlage ihrer künstlerischen Interventionen,
die sich vorwiegend in Fotografie, Video und Objektkunst ausdrücken Als inszenatorisches Material dient hierzu die aus Aluminium und Polyester bestehende, in der Raumfahrt entwickelte und nun für die Bergung Verunglückter verwendete Rettungsdecke. Mit deren silberner Innenseite simuliert Micheli Naturelemente – wie Bergmassive in der dreiteiligen Videoinstallation "A Mountain Phenomenon" . Diese (Silber-)Berge wurden entgegen ihrer Natur in Rotation versetzt und gefilmt; projiziert werden sie auf drei schwebende, versetzt installierte runde Reflektoren. Erreicht wird ein Raumerlebnis, das die BetrachterInnen ins All und dessen Planetenwelt katapultiert, in "unendliche" Gefilde, die ein Gefühl von Ewigkeit evozieren. Micheli führt in eine fantastische Welt – in der Raumsonden wie "New Horizons" tatsächlich neue Horizonte eröffnen – , aber nicht ohne physikalische Gesetzmäßigkeiten durch "unmögliche" Konstellationen in Frage zu stellen. Im Zuge des permanenten Rotierens des Silberberges wird der Verlauf von Zeit durch die Veränderung des Lichts sichtbar gemacht sowie als subjektives, existentielles Gefühl, als "Dimension des natürlichen Universums" (Augustinus) erlebt.
— Petra Noll
Die Künstlerin arbeitet immer wieder an der Schnittstelle zwischen bewegtem Bild und Standbild. Das Videostill in der Auktion ist eines von 6 Unikaten, die im Abstand von 5 Sekunden eine Rotation des Berges festhalten. Die Zeitangaben sind der Videotimeline entnommen. Der Titel Death 24 Times a Second bezieht sich auf das Standbild, In der Stillegung der Zeit sind nach Roland Barthes auch immer Tod und Vergänglichkeit mit eingeschrieben.